Donnerstag, 11. Juni 2015

"Ich lese gern!" oder: Großstadtindianer, unterwegs in einer BücherBoXX - Weiterhin gilt: KEIN HANDEL! KEIN VERKAUF!


Liebe BoXXerInnen,

Berlin ist bekanntlich voll von gar merkwürdigen Subjekten.

So schaufelte - man konnte es beim besten Willen wirklich nicht mehr "packen" nennen - eine etwas derangierte Gestalt mit fettigem, langem schwarzem und wirrem Haar, vor einigen Tagen etwa 1,5 Meter "Reader's Digest" in hektischer Manier in (s)einen schwarzen Rucksack, dazu befüllte der ergänzend noch eine mitgebrachte Mode-Papier-Tragetüte mit dieser wertvollen Literatur bis zum Überlauf. Doch damit noch nicht genug! Der spannendste Moment der spontanen Improvisationskunst kommt jetzt: Er faltete seinen Anorak in die Form einer Tragetasche(!) und befüllte damit den Restbestand. Es dürften sich hierbei um ca. 35 voluminöse Sammelbände (siehe Bild, links, aufgenommen "vor der Transportaktion") gehandelt haben. Ein echter Literaturliebhaber offensichtlich..... Die Boldien waren damit dann alle weg. Die Box konnte wieder "durchatmen", wenn man es positiv betrachtet.

"Ich lese gern!" war die intelligente Antwort auf den Vorhalt, ob wohl "demnächst wieder Bücherflohmarkt" anstehe????

Manche haben sich eben halt schon überfressen. Doch cave te! Gleich kommt das grosse Kotzen!

Beim Überqueren der Strasse fiel dann auch prompt ein Buch dieses modernen Literaturpackesels auf den Zebrastreifen, da er die Masse nicht bewältigen konnte. _ Hier empfiehlt sich vielleicht ein vorheriger Kurzbesuch in Indien... _ Er kickte es anschliessend -in psychotischer Manier- sehr kraftvoll auf die Gegenseite, so daß besagtem Romanbuch Flügel erwuchsen. Die Landung war unsanft.  Eben ein wahrhafter Literat, wie man anhand seines Umgangs und der gezeigten Wertschätung für Bücher doch spontan vermuten durfte.

Fazit:
Nehmt Euch ein Buch oder auch zwei mit. Nehmt Euch nur soviel Lesefutter, wie Ihr tragen bzw. auch
wirklich "fressen" könnt. Buchverkauf auf dem Flohmarkt is nich! Das wäre ein Verstoß gegen die Nutzungsregeln. Diese sind simpel und klar kommuniziert.

Gegen derartige Großstadtindianer ist allerdings (derzeit) noch kaum ein Kraut gewachsen. Allenfalls ein Stempel:  

Kein Handel! Kein Verkauf!

 auf die Buch Vor- und Rückseite.

PS: Jaja, man muss auch loslassen können, lehren uns die Psychologen. Aber nicht so, dass die Literatur in den Strassenschmutz fällt.

1 Kommentar:

  1. Mich ärgert diese Art des Schmarotzens, die eine gute Sache bis zur Zerstörung ausbeutet. Dann auch noch so unverschämt auf die Spitze getrieben. Einzige Pluspunkte, dass die Box ziemlich überfüllt war und Bücher heutzutage kaum noch Käufer finden.

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