Montag, 7. September 2015

Mein erstes Blog bashing oder: nämlich reimt sich auf dämlich

Hi Fans und Fanerinnen der Boxgeschichten hier,

heute habe ich von einer, offensichtlich unter narzisstischem Kränkungserleben leidenden, anonymen Autorin mein Fett voll abge-"kriegt". Meint diese jedenfalls. Mein allererstes "echtes" Blog Bashing ist also bei mir eingegangen. Weitere werden folgen. Versprochen! - Die Kommentarfunktion war, genau deswegen, allerdings von Anfang an moderiert. Eine bewußte Entscheidung, die nichts mit Zensur zu tun hat, sondern der Bloghygiene dient. - Anonym, so kam der Verbalschmodder hier rein! Klar, wie sonst auch? Und damit folgenlos? Nö, nicht ganz! - Ich werde diesen abgesonderten verbalen Unrat selbstredend hier nicht zur Schau stellen, da ich eh schon weiss, dass 1.) mein Verstand dem einer Amöbe gleicht und 2.) mein Selbstbewusstsein größer ist, als das meines verblichenen Vorbilds, dem fiktiven nordkoreanischen Diktator "Kim Jong Pampig X". - Um Suicid zu verüben, müsste ich mich demnach einfach nur selbst von diesem hohen Sockel in die Tiefe stürzen. 3.) Deutsch setze ich im Stile eines Erstklässlers in die Blogwelt. Ich bekenne: ich beherrsche die deutsche Sprache wirklich nicht. Somit habe ich aktuell noch keine Blogbefähigung. Der Blogführerschein wurde mir heute vom Miasma der Literaten formell entzogen. 4.) Ich sollte wirklich mehr Lesen! Vielleicht Blogs oder nordkoreanische Literatur gar? 5.) Und zu guter Letzt: Schreibfeeler produziere ich ohne Ende. - Danke für die Hinweise. Weiss ich doch alles schon. Doch auch beim bashing gilt: Repetitio est mater studiorum.

Ich war in der Lage, dank intelligenter Suchalgorythmen, zu ermitteln, aus wessen Feder dieses dumme bashing Geschreibsel stammte. - Liebe Basherin, stolz auf Jahreszahl, bitte erst mal an die eigene Nase fassen! Lesen und VERSTEHEN sind zwei Paar Schuhe. Schon mal was von der FREIHEIT DES WORTES gehört?  - Und im Übrigen: Jeder kann jederzeit einen Blog eröffnen! Zeigen Sie uns, dass Sie es besser können! Gehen Sie auf Anfang und starten Sie einen Blog. Vielleicht: http://blogführerschein.blogspot.de. Kostet nix. Noch ein ganz heisser Tip zum Abschluss. Es gibt über 30.000.000 Blogs im Internet - und täglich werden es mehr! Niemand, so auch Sie nicht, ist gezwungen, hier mitzulesen. Alles klar? Dann viel Vergnügen beim Absentismus! Servus!

SEX schreibt übrigens man nur mit einem X. Setzen!

Merke zudem: "Wer austeilt, der muss auch einstecken können!"

Sonntag, 6. September 2015

ACHTUNG! Fristverlängerung für Preisausschreiben (bis SA, 12.09.2015)

Liebe MitBoXXerInnen,

von unserem sehr aktiven Kümmerer, H.M. aus B., wurde am gestrigen Tag für das Inselfest ein Preisausschreiben initiiert und liebevoll vorbereitet.

Wir hatten uns bereits vor der Veranstaltung darauf verständigt, sozusagen um den Bogenschluss in den (Lese-)Alltag zu vollziehen, die Einsendefrist um eine Woche zu verlängern.

Dies ist SA, der 12.09.2015, 11:00 Uhr. 

Denn dann wird sich die Jury, bestehend auch aus promovierten Geistes- und sonstigen Wissenschaftlern (jaja!), zu einer Sondersitzung treffen, sich über die Einsendungen beugen, um dann, nach ausufernder Diskussion, die 3 -subjektiv- besten Geistesblitze auszuwählen.

Es wurden stattliche Preise von privater Hand hierzu ausgelobt:
20 - 10 - 5 EURO
für die 3 Erstplatzierten.

KümmererInnen sind von der Teilnahme leider ausgeschlossen. Spicken im Netz gilt ebenfalls nicht, denn auch wir beherrschen unseren, in diesem Zusammenhang, größten Denkfeind: "Google", der uns dankenswerter Weise hier als Plagiatfindemaschine unterstützen wird.

Sendet uns dazu bitte Eure persönlichenIdeen:

- einen Spruch

- einen Witz

- ein Gedicht 

zu den Themen: 

"Buch oder BücherboXX".

Wie? Einfach als Kommentar - Posting hier unten. Da diese Funktion moderiert ist, sind die Einträge geschützt und werden auch nicht öffentlich. - Vergesst bitte Euren Namen nicht, damit wir euch bei 3.000.000.0000 surfenden Mitmenschen in dieser Masse wieder finden können.... also e-mail, Fatzebuch, Skype, WhatsApp , SMS, Handy, Landline, Telefax oder what-so-ever mit angeben.

Ok. Das war es schon. Wir lesen uns!

Das Kleingedruckte - Rechtlicher Hinweis: Das Angebot ist frei bleibend. Jeder Anspruch ist ausgeschlossen. Die Verwertungsrechte der 3 besten Einsendungen gehen an INBAK. Natürlich bleiben die Urheberrechte beim Urheber. Die Geldpreise können nur auf ein deutsches Bankkonto überwiesen werden. Die Angabe eines solchen im Gewinnfall ist daher zwingend erforderlich.

Impressionen vom Inselfest 2015 auf dem Mierendorffplatz



Liebe BoXXerInnen,

lassen wir doch, im Nachgang zum gestrigen Inselfest 2015, hier einfach einmal die Bilder vom Mierendorffplatz, ohne weitere Kommentar von hier, für sich sprechen.

Selbstverständlich dürfen, sollen und können Kommentare über die Kommentarfunktion von jeder und jedem, aus Nah und aus Fern, eingegeben werden.

Naturgemäß sind die Schnappschüsse hier und wie könnte dies auch anders sein, sehr "BücherboXX-lastig".

Wir wollten ja die Bücherboxx, genauer: das Nachhaltige BücherboXXprojekt, ja auch den Leuten hier bekannt machen.








Seit 1.5.2015 kamen Sie zu uns, unsere Blogvisitatoren:

Liebe BoXXerInnen,

seit dem 1.5.2015 hatte dieser blog insgesamt.


  • 2.226 LeserInnen,
  • diese kamen aus 5 Kontinenten dieser Erde,
  • aus insgesamt 702 Städten,
  • sie repräsentierten insgesamt 91 Nationen.

  • Technisch gesehen waren  243 provider beteiligt.
Das hätten wir so nicht gedacht.
Doch es freut uns.



Samstag, 5. September 2015

Die BücherBoXX am Mierendorffplatz im Strudel der neuen Berliner Bankenkrise

Liebe BoXXerInnen,

bekannte Boulevardblätter berichten uns nahezu täglich über neue, große Löcher, die es zu stopfen gilt, damit die LeserInnen nicht drauf hereinfallen....

Wir, die KümmererInnen, die wir nahezu ständig investigativ im Kiez unterwegs sind, haben in Berlin eine neue, große Bankenkrise entdeckt, welche das sommerliche Lesevergnügen an der BücherBoXX am Mierendorffplatz in erheblicher Weise zu stören geeignet ist.

Da die BLÖD - Zeitung (link nach rechts nicht gesetzt) diesen gut recherchierten Beitrag nicht annehmen wollte und auch der DER OSTILLON hierfür nur geringes Interesse zeigen dürfte, haben wir die Sache nunmehr selbst in die Hand genommen.

Es kann, darf und es wird schlussendlich auch nicht sein, dass Eckensteher Nante, bzw. seine Nachfahren keine geeigneten Ruheplätze mehr finden können, Clochards ohne aufblasbares Nackenkissen beim Ausstrecken auf Berliner Banken möglicher Weise erhebliche HWS - Schäden infolge Nackenüberdehnung davontragen könnten und AlkoholikerInnen die Buddel versehentlich "durchrutscht" und auf dem Boden zerknallt.

Auch der feinsinnige Literaturkenner und die feinsinnigste Literaturkennerin ist durch die von uns aufgedeckte Bankenkrise in ganz erheblicher Weise  betroffen, finden beide doch keinen standesgemäßen Rückzugsraum mehr - eine Art literarisches Strassenschnellrestaurant sozusagen -  für die kenntnisreiche ad-hoc Goutierung der Bücherbox - Inhalte. - Um anschliessend das eine oder andere Exemplar, Nase rümpfend, der BSR zu übergeben oder mit stolz in die Luft gereckter Nase als kostenlose Beute von hinnen nach dannen zu entführen.

Deswegen nehmen wir Hammer und Sichel selbst in die Hand und werden die Situation für das Berliner Strassenproletariat, gleichermassen aber auch für die dünne intellektuelle -weil belesene- Oberschicht, in Kürze zum deutlich Besseren wenden.

Vielleicht interessiert sich dann nicht nur Till Eulenspiegel, sondern auch der Tagesspiegel und / oder die MorgenPost für unser Tun und nicht Unterlassen.... selbst auf die Gefahr hin, von der springenden Presse als die neuen "Bankrebellen" bezeichnet zu werden. - Nicht weit von hier, am Tegeler Weg nämlich, startete 1968 bekanntlich schon einmal eine bundesweite Rebellion ... Wir werden dann wohl als 2015er tituliert  werden müssen... nicht auszudenken, wenn dies geschähe -........ :)

Demnext mehr davon in diesem Theater.



Mittwoch, 2. September 2015

RadioBox, eine kleine Schwester der BücherBoXX....

copyright: Dinah Rothenberg
Liebe BoXXerInnen,

bei einem der letzten KümmererInnen - Treffen der BücherBoXX Freunde der beiden BoXXen - Mierendorffplatz und Halemweg - hatten wir freundlicher Weise Gelegenheit auf Dinah zu treffen.

Dinah ist eine ideenreiche, taffe und freundliche Studentin, u.a. der Kulturwissenschaften, erst kürzlich aus den USA zurück gekehrt und hat von dort die interessante Idee einer RadioBox mitgebracht und der Gruppe abends vorgestellt.

Angeregt durch die mediale Berichterstattung über die BücherboXX im Netz hat sie über diesen Weg zu den BoXXerInnen gefunden.

Mit ersten Erfahrungen als Radiomacherin beim studentischen Radio CouchFM in Berlin, absolvierte Sie in den USA ein Praktikum in einem großen Medienunternehmen und hatte dort, einfacher als hier zu Lande -  wie es dort nun mal so üblich ist - die Gelegenheit, ein, besser IHR, eigenes kleines Projekt zu starten und vor Ort auch gleich in die Tat umzusetzen und nannte es schlicht "Radio Box".

Sie verwandelte, mit einfachsten Mitteln, eine leer stehende Telefonzelle innerhalb eines Cafes in eine Art  öffentliches digitales Tonstudio, eben jene RadioBox. Jedermann und jederfrau konnte dort unbekümmert drauf losquatschen. AmerikanerInnen können das und taten das dann auch. Manchmal zu vorgegebenen Themata, manchmal zu offenen Fragestellungen.
Von dort eingegangene digitale Beiträge wurden täglich gesichtet, besser gehört, technisch sendefähig und sendefertig bearbeitet und über WCAI, einem Lokalsender, "on Air" gebracht. In den USA offenbar mit dem erwarteten Erfolg.

Hörproben von diesem Projekt aus USA gibt's, für Interessierte, da on-line:

Diese tolle Idee wartet nun auf Umsetzung auch in Berlin. Ein Versuch wäre es sicher Wert. Ob das in Deutschland auch so toll funktionieren kann, wird man dann sehen. -  Vll. ist die Realisierung auch im Rahmen eines crowdfundings möglich. -  1.000 € etwa sollte man für Telekom-Zelle, Technik und Akustik und das Ganze drum herum sicher veranschlagen. Aber es sollte machbar sein. Wer Interesse hat, der meldet sich bitte bei Dinah; alternativ als Kommentar über diesen blog.


Sonntag, 30. August 2015

Die BücherboXX Mierendorffplatz ist am Freitag, 4.9.2015 - 16:00-22:00 beim Inselfest dabei

Liebe MitBoXXerInnen,

die BücherboXX am Mierendorffplatz wird am Freitag, 4.9.2015 - von 16:00 - 22:00 Uhr beim Inselfest am  Mierendorffplatz mit einem eigenen Stand mit dabei sein.
Die Vorbereitungen der KümmererInnen in Zusammenarbeit mit dem Initiator, Herrn Konrad Kutt, laufen hierfür im Hintergrund auf Hochtouren.
Einfach am Stand vorbeischauen.

Wir sehen uns - bis Freitag!


Donnerstag, 27. August 2015

DRK, Bücher, Flüchtlinge oder: Bücher kann man nicht essen, aaaaaaber.......

Liebe BoXXerInnen,

neue Probleme erfordern neue Lösungen. Und hier kommt eine davon.

Von Büchern wird man nicht satt, Bücher kann man auch nicht essen... schon klar.... jetzt kommt aber das grosse aaaaaber..... denn:

Die Firma rebuy hat eine interessante, zeitgemäße und aufwändige Aktion gestartet. (Ja, natürlich dient das auch der eigenen PR, aber das ist nun mal so in dieser Wirtschaft und ändert deshalb nichts an der damit verbundenen, "Guten Absicht" - finde ich jedenfalls).

Also, damit sollte klar sein, wie der nächste Amazon Karton verwendet werden KÖNNTE :)!

Spende mit reBuy – einfacher geht's nicht:


  1. Packe alles, was Du spenden möchtest, in ein Paket.
  2. Bringe das Paket zu einem Hermes PaketShop – wir übernehmen das Porto.
  3. Das Deutsche Rote Kreuz bringt Deine Spende dahin, wo sie gebraucht wird.
 Damit können wir helfen:

Kinder- & Jugendkleidung
(in gutem Zustand)

Bücher (mehrsprachig, Kinderbücher)

Spielzeug


Den Versandaufkleber zum kostenlosen Versand in O-Größe hier downloaden.


update vom 28.08.2016:

Das DRK erklärt sich, fern vom Wedding, durch 4500 -noch nicht eingetroffenen- HermesSendungen- durch seinen Sprecher als "überlastet", derweil TdM, der IM in D, von 800.000 zu erwartenden Flüchtigen spricht bzw. das Volk visionisiert. Aber Hallo, gehts noch? Hermes, wer war das nochmal? Hermes (griechisch Ἑρμῆς, auch Hermeias Ἑρμείας, dor. Hermas Ἑρμᾶς) ist in der griechischen Mythologie der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten, andererseits auch der Gott der Diebe, der Kunsthändler, der Redekunst, der Gymnastik und somit auch der Palästra und der Magie. Als Götterbote verkündet er die Beschlüsse des Zeus und führt die Seelen der Verstorbenen in den Hades (Unterwelt). Er gehört zu den zwölf großen Olympischen Göttern.
Quelle screenshot: SWR blog


update 28.08.2015 17:42:


Rebuy hat mittlereweile das DRK Logo vollständig aus seinem Netzauftritt entfernt. Ebenso weitere Links zum DRK. - Der Paketschein -download auf die DRK Lieferadresse jedoch, ist noch aktiv.

update 30.08.2015 - 10:37:

Das Thema ist nun in der Tagesschau angekommen.
Hier: http://www.tagesschau.de/inland/rebuy-spenden-101.html.

"Das Internet ist nicht regional begrenzt - Mertz räumt aber auch ein, dass der Aufruf ursprünglich auf Berlin begrenzt sein und nicht ganz Deutschland einbeziehen sollte: "Dass die Firma Rebuy mit diesem Appell im Internet eine so große Resonanz erfährt, war uns von Anfang an eigentlich nicht im Kopf." - Nun ja, es ist eben bekanntlich NEULAND! Gelle? - Wird daher hier nicht weiter kommentiert. Spricht für sich.






Freitag, 21. August 2015

Termin: 4.9.2015 - 16:00 bis 22:00 - BücherboXX mit eigenem Stand auf dem Inselfest am Mierendorffplatz

Liebe BücherboXXerInnen,

das BücherboXX-Projekt wird am 4.9.2015, von 16:00 - 22:00 Uhr, zum 9ten Inselfest am Mierendorffplatz - also quasi an ihrem Stammsitz - mit einem eigenen, richtig großen Marktstand vertreten sein. Etwa 40 Marktstände aus verschiedenen Richtungen wird es geben.

Auch für Speis und Trank ist gesorgt.

Die KümmererInnen sind entsprechend informiert und gebeten den Stand mit zu betreuen, Auskunft zu geben, Bücher vorzustellen, Ideen entgegen zu nehmen und neue zu verteilen.

Wir freuen uns, das BücherboXX - Projekt auf diese Weise einem größeren und interessierten Publikum im Kiez in angenehmem Ambiente, zusammen mit seinem Initiator, Herrn Konrad Kutt, präsentieren zu können.

Im Terminkalender vormerken.

Freitag nachmittags!


Freitag, 14. August 2015

Ja, ist die BücherBoXX denn gar ein Wespennest?

Liebe BoXXerInnen,

es war die Tage wieder mal soweit. Zufällig war ein anderer Kümmerer bereits anwesend, der nahezu täglich bei der BücherboXX vorbeischaut, um sein gemeinnütziges, unentgeltliches Ehrenengagement zu vollbringen. Danke! Der Weg mit seinem Fahrrad führt ihn regelmässig hier vorbei. Dann legt er eine kleine Verschnaufpause ein und waltet seines Amtes. Zu Wissen, dass solcherart Regelmässigkeit Platz gegriffen hat, das hinterlässt ein beruhigendes Gefühl für exisitierenden Gemeinsinn - aus sich heraus motiviert. Entsprechend aufgeräumt sieht es dort aktuell auch aus.

Das beginnt damit, dass es beginnt, dass sich Bücher wieder nur in jeweils einer Reihe befinden, kein Krimskrams mehr auf dem Boden herumliegt und auch sonst "Ordnung" herrscht und das Projekt somit eine hervorragende Visitenkarte, auch für die Stadt Berlin, abgibt.

Doch gestern glaubte ich, daß in der BücherboXX ein Hornissenschwarm Zuflucht gesucht hatte. Ein menschlicher allerdings. Denn mehrfach umsurrte, man kann es bildlicher nicht besser beschreiben, ein Vertreter hiervon, eine deutlich abgemagerte Gestalt mit stierem Blick um die BücherboXX herum und laberte, besser lallte, wiederholt etwas von "Polizei". So richtig der Volltypus des kachektischen Alkies oder/und chronischer Lungenkrankeit ("blue bloater").

Dass es sich hier um einen echten, offenbar akut halluzinierenden, Psychotiker -mit einer sehr extremen motorischen Unruhe- handelte, war offensichtlich. Er machte jede und jeden in seiner Sichtweite an. Mein Zähler für all jene skurilen Gestalten, die um die BücherboXX surren und die man locker dort beobachten kann, hat sich damit erneut um eins erhöht. Es muss wohl etwas mit der gelben Farbe zu tun haben, welche diese Assoziation geweckt hat. Auch Wespen sind ja -zumindest teilweise- gelb markiert.

Nach seinem Ab- bzw. Weiterflug wurde es, zur Entschädigung sozusagen, von der gegenüber liegenden Parkbank aus gesehen, doch deutlich angenehmer. Es fand sich ein spanisch sprechendes Pärchen ein, welches von der BücherboXX offenbar derart entzückt war, dass es davon eine Menge Digitalphotos schiessen musste. Mal die BücherboXX von aussen, mal mit geöffneter Türe, mal mit Lady, mal ohne. - Das kann man übrigens öfter bei "Gästen mit Auslandsbezug" beobachten, nämlich, dass die BücherboXX ein beliebtes Aufnahmemotiv geworden ist. Die Aufnahmen in einschlägigen Portalen, wie Picasa, Flickr, Google Photos, etc. dürften sich daher künftig rasch mehren - und Zeugnis von der Attraktion dieser Idee geben. Nebenbei wandert diese damit auch in nähere und entferntere Nachbarländer. - Gut gemacht!


.




Dienstag, 11. August 2015

Die BücherBoXX, sie hat 4 Ecken - und mindestens eben so viele "Eckensteher"

Liebe BoXXerInnen,

„Im Tiergarten, oh wie schaurig,
hing sich der Nante auf.
Im Tiergarten, oh wie traurig,
da endete sein Lebenslauf.
Schendarmen un Polizisten,
mit de Rettungsmedaille jeziert,
und andre jute Christen,
die kamen anmarschiert.
Sie schnitten ihn vom Baume,
er schlug die Oojen auf
und kam aus seinem Traume
und sprach voll Schrecken drauf:
‚Alljütijer, hab Erbarmen,
mein Jott, wat seh ick hier?
Inn Himmel sind ooch Schendarmen?
Nu is et aus mit mir."


Die BücherBoXX, sie hat genau 4 Ecken und, wenn man genau hinschaut, hat sie auch (mindestens) 4 Eckensteher, alles Abbilder bzw. Nachfolger jenes Berliner Originals, welches jedem echten  Altberliner ein Begriff ist.

Der moderne Sprachgebrauch spricht natürlich anders. Soziale Randgruppen, HiloPes (hilflose Personen), Menschen mit geistiger Behinderung. So in etwa wäre der Neusprech. Von Müssiggängern, Tagedieben, Alkies, Junkies, asozialem Pack jedoch spricht oft der Volksmund.

Ich nenne Sie bevorzugt Großstadtpsychos oder Großstadtindianer. Man trifft einige davon in netter Regelmässigkeit im Dunstkreis der BücherBoXX an. - Gäbe es die BoXX nicht, so wären sie ebenso anwesend :) . Zahlreiche Bierflaschenverschlüsse unter der Sitzbank an der BoXX zeugen jederzeit von ihrer Anwesenheit. - So war es bereits im 18ten Jahrhundert in Berlin und so ist es im 21ten ebenso. "Jeändert hat sich - nüscht!" - Nur das aufgepappte Etikett - labeling, nennt man das heute. Eckensteher eben. Oder -sitzer, je nach Promillezustand. 

Mal sitzt einer bei 29 Grad im Schatten im Wintermantel stundenlang auf der Parkbank gegenüber. Mal schleicht einer, dessen Haut ein einziges großes Tattoo darstellt, in gebückter Haltung bei schlechtem Wetter in die BoXX, um sich dort einen "Schuss" zu versetzen. Mal rast einer psychotisch hin und her und zerrt an den armen Büchern herum - dann weiss man: es ist wieder Büchertisch in der Nähe. Mal sitzt einer mit besonders langem, schlohweiss geföhntem Haar eben an einer der vier soeben beschriebenen, literarischen Ecken (in diesem Sinne eher ein Eckensitzer halt) und hält Gespräch entweder mit sich selbst oder dem zufällig flanierenden Sommerpublikum......



Bildquelle: Wikipedia.org
 

Montag, 10. August 2015

Heiliger Antonius! Literaturinteressierter Papagei nahe BücherBoXX gelandet

Liebe BoXXerInnen,

nein, wir wissen es nicht wirklich, ob er nur zum Zwecke des Studiums der allgemeinen Literatur seiner Besitzerin bzw. seinem Besitzer entfolgt, besser: entflogen, ist. Ob er sich, sozusagen, vom Papagei zum Plappergei weiterlesen bzw. weiterbilden wollte.

Jedenfalls wurde dieses, nebenstehend liebevoll nachgezeichnete Prachtexemplar von Papagei - wir wissen auch nicht, ob es nicht vielleicht doch gar ein "Mamagei" ist - am Samstag nachmittag, den 8.August 2015, auf dem  Mierendorffplatz in Berlin-Charlottenburg, Mierendorffinsel, entdeckt und eingefangen.

Der Fahndungsaufruf mit diesem, sehr einfühlsam gezeichneten, Fahndungsplakat war es uns Wert, dieses Ereignis in diesem Blog mit zu veröffentlichen.

Wir wissen nur, dass es am Entfliegetag in Berlin sehr sehr heiss, ja nahezu unerträglich heiss war. Da bleiben schon mal Fenster und Türen offen, um wenigstens ein bischen Luftregung zu verspüren. Wenn Oma oder Opa dann kurz mal unaufmerksam ist, bei der Käfigreinigung - schwupps, und schon ist das wunderschöne Tier entfleucht. Es kann natürlich auch alles völlig anders abgelaufen sein. Wir wissen es nicht.

Das Tier befindet sich jetzt, so das Plakat, in allerbester Obhut. Eine bessere Bleibe hätte das Tier in Berlin übrigens sicher nicht finden können, nämlich in der www.vogelpraxis.de, ganz in der Nähe.

Wie das bei Tieren mit dem Fundrecht so aussieht, das wissen wir auch nicht so Recht. Im Fundsachenregister Berlins unter "Tiere und der PLZ 10589" findet sich derzeit - nichts. Hier geht's zur Recherche im aktuellen Fundsachenbestand Berlins: http://goo.gl/zIm6iE.
Wenn die Besitzerin oder der Besitzer das Tier wieder haben will, empfiehlt sich eine entsprechende Vorsprache.

Ob das süße Plakat auch beim "Fressnapf" in der Nähe zu finden ist, wie man vermuten könnte, ist nicht bekannt. Mal sehen... Der nexte Discounterbesuch steht sicher bald an.... Mineralwasser.... bei Aldi nebenan, nicht beim Napf.

Ergänzend hilft vielleicht ein Stoßgebet zum "Heiligen Antonius", dem volkstümlichen Schutzheiligen aller Looser :)








Inspiration durch Bücherzellen und BücherboXXen: Lesungen


Donnerstag, 6. August 2015

Wohin mit dem Nachlass von Opa und Oma, wenn es zuviel wird?

Liebe BoXXerInnen,

naturgemäß hat jede BücherBoXX nur doch sehr begrenztes Fassungsvermögen, in Litern gemessen.

Deswegen wurde das Motto:

  • Nimm ein Buch
  • Bring ein Buch
  • Lies ein Buch
auch entsprechend gewählt.
Nun gibt es jedoch auch Lagen, in denen mehr anfällt, als der BücherBoXX ebengerade noch zuträglich sein kann. Man sollte sie daher nicht als Entsorgungsort ansehen. Hier hilft uns vielleicht ein Blick in das Netz und: Bingo, man wird fündig bei der Berliner Stadtreinigung. Der Weg von der BücherBoXX am Mierendorffplatz bis dahin ist übrigens gar nicht mal so weit. 450 Meter Fußweg gibt unser aller Freund G. hierfür bekannt:

.
Und das Beste kommt jetzt: Es gibt dort KEINE Mengenbegrenzung für Papier und das Ganze ist kostenlos. Donnerstag bietet sich für Berufstätige besonders an :). Also, nix wie hin: https://goo.gl/maps/jxwix.

Recyclinghof Ilsenburger Straße

Ilsenburger Straße 18 - 20
10589 Berlin (Charlottenburg-Wilmersdorf)

Öffnungszeiten
montags 7:00 - 17:00 Uhr
dienstags 7:00 - 17:00 Uhr
mittwochs 7:00 - 17:00 Uhr
donnerstags 9:30 - 19:30 Uhr
freitags 7:00 - 17:00 Uhr
samstags 7:00 - 15:30 Uhr

Entsorgung und Kosten

  • Recyclinghof: Keine Mengenbegrenzung und entgeltfrei.







Missverständnis/Unterschied: BücherBoXX ist nicht die Schenkbox!


Liebe/r Unbekannte/r,

diesen Zettel hast Du in den letzten Stunden in der BücherBoXX hinterlegt.

Leider ist das offenbar ein Missverständnis, denn die BücherBoXX ist KEINE Givebox.

Insofern sind alle anderen Gegenstände als Bücher hier wirklich nicht willkommen.

Doch es gibt für Dich/Sie hier eine einfache Lösung:
Nur etwa 50 Meter rechts davon, vor dem roten Klinkerbau der "Hochschule der Künste" steht sie seit geraumer Zeit wieder, die Schenkbox, sie ist eine echte Givebox für Sachen und Dinge, welche Du nicht mehr, andere aber -vielleicht- benötigen.
Dort kannst Du Deine "paar Sachen" gerne unterbringen.

Hoffentlich ist das Missverständnis nun ausgeräumt. Wir bringen anschliessend noch 2 Bilder, um die Unterschiede auch optisch sichtbar aufzuzeigen.

Alles Gute und vielen Dank für die Mühe die Du/Sie sich dennoch gemacht hast/haben.





Hier die Schenkbox:

und hier die BücherBoXX
 

klar voneinander zu unterscheiden!


Mittwoch, 5. August 2015

BücherBoXX trifft Patientenbibliothek - Wohin mit all den Büchern?

Liebe BoXXerInnen,

über den zu diesem blog gehörenden Twitter-Account erreichte mich am 5.August der, nebenstehend abgebildete, Vorschlag, das derzeit in Berlin sehr große, eher überbordende Bücherangebot u.a. dahingehend zu kanalisieren, Krankenhäuser und/oder soziale Einrichtungen mit diesem Überschuß zu bedenken.

Diese Idee finde ich gut und stelle Sie hier und in der KümmererInnen - email Liste gerne zur Diskussion.

Ein ad-hoc Netzrecherche für den Großraum Berlin hat eine lebendige Krankenhausbücherszene enthüllt. Sowohl im deutschen Klinikflagschiff, also der Charité, als auch in anderen, sehr renommierten Krankenhäusern, existieren bereits eindruckvolle Angebote.

Hier eine kleine Auswahl dieser "Entdeckungen":








PS: Einrichtungen, welche über diesen Blog stolpern, und Bedarf für sich sehen, schreiben einfach einen Kommentar unter den Artikel. Da der blog moderiert ist, wird die Eingabe nicht öffentlich. danke
 

Auf der Mauer, auf der Lauer oder: Die Geschichte von der Wasserflasche an der BücherBoXX

Liebe BoXXerInnen,

Kümmerer und KümmererInnen sind unermüdlich beim kümmern - eben. So auch just gestern, als die Aussentemperaturen in Berlin knapp 30 Grad erreichten, begab es sich, dass sich ein Kümmerer um die BücherBoXX am Mierendorffplatz kümmerte.

Seine Flüssigkeitsversorgung trug er mit sich. Allerdings nicht dem gewohnten Stadtbild entsprechend - i.e. eine Flasche Bier in der Hand.... das kann man ja gegenüber in "der kleine Markt" 24 Stunden täglich tun.
Nein, eine simple LIDL Wasserflasche, deren Pfand mit 25 Cent gar teurer ist als ihr wässriger Inhalt (19 Cent) - ein kleines Paradoxon..... Die gesetzliche Hinterlassenschaft eines Herrn Trittin halt. Hat ja auch was Gutes für sich.

Besagte Flasche wurde also auf die Sitzbank, wie abgebildet, gestellt und der Sortier- und Ausmistevorgang der BoXX gestartet..

Doch kaum "wendete" sich die Aufmerksamkeit des Kümmerers von der Flasche ab, äugte, flink wie eine Spitzmaus, eine gealterte Kiezbewohnerin mit Osteoporose - Rundrücken um die Ecke, um die Flasche zu "ent-wenden". Der Versuch schlug fehl. Der Durst des Kümmerers war grösser. Die Ent-wendung machte eine Kehrt-wendung und ward nicht realisiert.

Doch der Vorgang gibt zu denken. So eine BoXX kann nämlich auch als Kristallisationspunkt und gleichzeitig auch als katalytisches Vergrößerungsglas für viele soziale Fragen angesehen werden. Man muss halt nur genau hinschauen. - Bereits Meister Göthe lehrt uns ja bekanntlich: "Was ist das Schwerste, was dir das Leichteste dünkt - mit den Augen zu sehen, was vor den Augen Dir liegt!" So oder jedenfalls so ähnlich. - Viele Menschen, ich nenne sie die "chronischen Pfandflaschenäuger", sind stets und immer auf der Suche nach Optionen, die sich für sie in barer Münze auszahlen - Ein Sieg für Herrn Trittin? Oder eher ein gesellschaftliches Armutszeugnis, dass Menschen derart auf "der Lauer liegen", um sich jeden optionalen Cent ergattern zu müssen. - Demnext mag es Wasserflaschen an der Kette geben.... statt die Probleme dahinter zu lösen.

Die BoXX an sich war in gutem Zustand und entsprechend kurz war der Aufwand. Ein Gay-Magazin mit nackten, muskulösen jungen Männern fand seinen direkten und spontanen Weg in die Tonne, da es die strengen Kriterien eines Buches sicherlich nicht erfüllte und der Zugang zur BoXX nicht erst ab 18 gestattet ist. Das hilft, Ärger zu vermeiden.

Und so sah die BoXX dann abschliessend aus:






Dienstag, 4. August 2015

Bücher im Überfluß - Nur: wohin damit?


Liebe BoXXerInnen,

manche Menschen verbringen ihr Leben ganz ohne Bücher, was die Mühe des Lesens und Verstehens erspart. Gesangbuch, die Bibel (beides ererbt) und vielleicht noch ein abgegriffenes Familienkochbuch - möglichst mit zahlreichen fliegenden Einlegeblättern -  bilden den Bildungsstand eines Haushalts auch heute noch, so ziemlich allumfassend, ab. "Bildungsferne Schichten" wäre die treffende Zustandsbeschreibung für eine solche Misere - betrachtet durch die Brille der Soziologie. - Übrigens: Diese Mitmenschen leben auch, nur eben - anders! Und wundern sich dabei dann allerdings oft, dass andere auf der gesellschaftlichen Überholspur an Ihnen vorbei ziehen.

Ihnen "könnte" ein Licht aufgehen. Das Sinnbild hierfür ist eine, besser 3 -weil eindrücklicher- Berliner Strassenlaternen, welche in atypischer Weise, am hellen Tag leuchten.

Eines der so genannten "niedrigschwelligen Leseangebote", welche sich langsam von der Bundeshauptstadt über die Republik und darüber hinaus viral verbreiten, ist die sogenannte "Berliner BücherBoXX". Hier kann man ausgewählte Exemplare weggeben und einstellen. - Diese dürfen dann, ohne jede Umstände, von jederfrau und jedermann mitgenommen und auch gelesen(!) werden. Mancherorts ist die BücherBoXX auch Teil des bookcrossing Systems gworden, was für zusätzliches Interesse und Bekanntheit sorgt.

Das Experiment in Berlin läuft nun schon über 4 Jahre - und das mit deutlichem Erfolg. Und der ist bereits  so groß, dass das BücherboXX - Projekt mittlerweile Einzug auf die website der Bundesregierung gehalten hat. - Auch die Stadt Berlin hat den ideellen Wert dieser Idee erkannt und stellt aktuell eigene "Bücherzellen" auf, da der Name BücherBoXX geschützt wurde.

Es bleibt, zumindest für Berlin, festzuhalten, dass es ein Überangebot an wanderfreudigen Büchern gibt. Die BücherBoXX ist damit durchschnittlich sehr sehr gut bestückt. Ihre Zukunft -mengentechnisch gesehen- scheint auf absehbare Zeit gesichert.

Was kann der gemeine Regalausmister also tun? Welche Optionen ergeben sich noch?

Hier eine weitere Auswahl seine Bücher loszuwerden. Wobei überhaupt keine Sorge besteht, dass die BücherBoXX zu kurz kommen wird:

http://www.lesen.net/buecher-verkaufen/

.

Weitere Anbieter sind u.a. Flip4New, buchmaxe.de, Sellorado oder regalfrei.de
Diese können im Einzelfall durchaus auch lohnenswert sein.Wer weitere derartige Optionen kennt, ist aufgefordert, diese im Kommentar zu verbreiten. Danke schön!






voll cool - Bundesregierung.de feat. BücherBoXX





Liebe BoXXerInnen,

wow - das ist schon eine grosse Überraschung für alle KümmererInnen und Kümmerer, das persönliche, ehrenamtliche Engagement so plötzlich seit einigen Tagen erst im offiziellen Webangebot der eigenen Regierung erwähnt zu finden.







Respekt Herr Kutt! Sie haben's drauf und gehen das wirklich ganz cool an. So wird die BücherBoXX zum Gesprächsthema und beginnt Fuß zu fassen. In Berlin, in Deutschland und, ganz wichtig, im Austausch mit ganz Europa. Frankreich ist da schon ganz weit. 

Hier der komplette Text zum Nachlesen. Quelle: Newsletter der Bundesregierung.

Mit gutem Beispiel voran

Bücherrecycling der besonderen Art

Die öffentliche Straßenbibliothek, genannt BücherboXX, ist ein Projekt vom Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur in Berlin. Jugendliche in der Berufsausbildung organisieren den Aus- und Umbau alter Telefonzellen und machen diese zum Leseort.


Herr Konrad Kutt im Gespräch mit Frau Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration an einer der 17 Berliner BücherBoXXen
 

Foto: Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur (INBAK), Berlin

Gelbe Telefonzellen sind aus den Städten weitgehend verschwunden. Es sei denn, sie sind zur BücherboXX geworden. Einer Miniaturbibliothek, in der jeder Bücher einstellen und/oder herausnehmen kann – ohne Leihschein, ohne Einschränkung.  

Die Idee dazu hatte das Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur 2010 in Berlin. Jugendliche in der Berufsausbildung organisieren seitdem den Aus- und Umbau alter Telefonzellen und machen diese zum Leseort. Sie setzen damit Teile ihrer Ausbildung in die Praxis um, von der Beschaffung bis zur Aufstellung und Betreuung der  „Bücherzellen“.

Das Projekt BücherboXX wurde zweimal als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014“ ausgezeichnet, zweimal auch als WerkstattN-Projekt des Rates für Nachhaltige Entwicklung. Hinzu kamen weitere Preise und Wettbewerbsauszeichnungen.

Im Gespräch erläutert Konrad Kutt vom Institut für Nachhaltigkeit in Bildung, Arbeit und Kultur in Berlin, was genau dahinter steckt:



Herr Kutt, Sie haben das Projekt maßgeblich entwickelt, welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht und wie geht es weiter?

Die insgesamt jetzt 16 BücherboXXen in den verschiedenen Stadtteilen von Berlin werden sehr gut angenommen. Dort, wo sie steht, ob in Schulen oder auf Straßen und Plätzen, weckt die BücherboXX Neugier und die Bereitschaft, sich von einem  gefundenen Zufalls-Buch überraschen zu lassen. Gleichzeitig trennt man sich auch gerne von einem guten Buch und stellt es in die BücherboXX, weil es neue Leser findet. Die am Aus- und Umbau beteiligten Berufsschulen und Ausbildungsbetriebe sehen darin eine echte Herausforderung. Außerdem führt  es für alle Beteiligten zu mehr Verständnis für den mitunter schwer zugänglichen Lebensstil der „nachhaltigen Entwicklung“.

Zurzeit setzen wir bei der Weiterentwicklung auf eine verstärkte Kooperation mit Frankreich, auf eine stärkere Einbindung von Ausbildungsbetrieben und allgemeinbildenden Schulen sowie insgesamt auf eine Förderung des Lesens.



Das Tauschen und Teilen nimmt immer mehr zu. Gehört die BücherboXX zu diesem Trend?

Wir setzen darauf, dass sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärker entwickelt. Mehr und mehr kommt dabei eine neue Ökonomie des Teilens zum Vorschein, bei der es um (Mehrfach-)Nutzen statt Haben geht, um Langlebigkeit, Zukunftsfähigkeit und Ressourceneffizienz. Diese Ökonomie zeigt die Grenzen eines unreflektierten Wachstums auf, zumal wenn dieses durch den Einbau von Kaputtmachern, Werbung und Suchtmitteln manipuliert wird. Aufklärerisch wirken kann allein ein Wachstum des Lesens, ein Wachstum des Wissens um die Dinge.



Die Straßenbibliothek lebt vom zivilgesellschaftlichen Engagement der
Anwohner. Ist die Bereitschaft dafür vorhanden?

Wir machen auch in dieser Hinsicht gute Erfahrungen. Die Straßenbibliothek ermöglicht einen kostenlosen Zugang zu Büchern für alle und wird damit zu einem Gemeingut. Viele Bürger sind bereit, sich dafür zu engagieren, es zu pflegen und zu erhalten.



Thematisch sind die Buchinhalte weit gefächert. Was wird in den BücherboXXen am meisten nachgefragt?

Das richtet sich ganz nach den Interessen der nutzenden Leser und was hereinkommt und wieder herausgeht. Alles ist dabei: vom Kochbuch bis zu Belletristik, vom Reisebuch bis zum Krimi, vom Jugendbuch bis zur Biographie berühmter Personen. Dort, wo viele Kinder wohnen, werden natürlich Kinder- und Jugendbücher gelesen.



Rund um die BücherboXX haben sich inzwischen auch Gespräche und Diskussionen etabliert. Worüber sprechen die Menschen?

An einigen BücherboXXen gibt es Betreuergruppen, die sich regelmäßig treffen. Rund um die Box ergeben sich spontane Gespräche. Vor allem aber werden Lesungen und Diskussionen vielfältiger Art organisiert. In Schulen werden rund um die BücherboXX Literaturtage organisiert. An der BücherboXX am Berliner Mahnmal „Gleis 17“ haben wir inzwischen mehr als zehn Lesungen zu den Themen Jüdisches Leben, Nationalsozialismus, Rassismus, Euthanasie usw. mit großer Resonanz durchgeführt.



Das BücherboXX-Motto „Bring ein Buch – nimm ein Buch – lies ein Buch“  zeigt, dass letztlich zum Lesen motiviert werden soll. Kann man damit im digitalen Zeitalter überhaupt noch punkten?

Wir geben da nicht auf. Lesen ist ein Königsweg zur Identitätsfindung. Artur Schopenhauer hat gesagt: „Lesen ist Denken mit fremden Gehirnen“, um das eigene Gehirn zu entdecken und seinen Möglichkeiten gerecht zu werden. Die digitalen Medien mit den sozialen Netzen einschließlich Fernsehen betreiben häufig Diebstahl von Zeit, die dem Lesen verlorengeht. Das E-Book hingegen betrachten wir eher als eine Ergänzung, nicht als Ersetzung des Buches, dessen haptisches Umblättern viele nicht missen möchten.



Welche Erfahrungen gibt es in der Zusammenarbeit mit Frankreich und haben die Franzosen auch schon die BücherboXX entdeckt?

Seit dem 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages im Jahre 2013 gibt es einen regen Austausch mit Frankreich in Sachen BücherboXX. Wechselseitig und kooperativ werden deutsche und französische Telefonkabinen ausgebaut. Nur hat man noch nicht den Mut, die BibliboXX, wie man in Frankreich die BücherboXX nennt, zur allgemeinen Nutzung auf die Straße zu stellen. Gerade erst im Mai 2015 wurde eine exklusive Konstruktion auf dem Gelände von INSEP, dem nationalen Sportinstitut für Frankreich, eingeweiht. Eine ehemals französische Telefonkabine steht vor dem Centre Français de Berlin.



Donnerstag, 2. Juli 2015